30. Juni 2008

Zelten auf der Rest Area

Zwischen dem Dorf McBride und Prince George verläuft die Strasse 212 km lang durch pure Wildnis. Wald soweit das Auge und die Vorstellungskraft reichen. Und es wimmelt nur so von Bären. Einzig nach 150 km gibt es ein Cafe, sonst hat es rein gar nichts auf der gesamten Strecke, ausser noch drei Raststätten mit WCs und Tischen. Obwohl da zelten nicht gestattet ist, muss man sich als Velofahrer bei solchen Mordsdistanzen natürlich ein Sonderrecht einräumen. Aber alleine heute auf dem Weg hierhin sehen wir neun (!) Bären, die geben uns Grund genug, besonders vorsichtig zu sein. Bären riechen extrem gut, also im Klartext: Kochen: mindestens 100 Meter windabwärts vom Schlafplatz entfernt. Essen: auf keinen Fall im Zelt, auch wenn es draussen millionenweise Steckmücken hat. Lagerung der Essensvorräte und allem, was auch nur ein bisschen gut riecht (Zahnpaste, Lippenpommade usw.): im bärensicheren Abfallcontainer verstauen. Sonstiges: zum Einschlafen nicht Bären, sondern wie gewohnt Schafe zählen...

23. Juni 2008

Plan der Weiterreise


Bei vielen Kaffees fällt nun der Entscheid für den weiteren Routenverlauf. Wir können: a) den Alaska Highway abspulen und während den nächsten 2500 km Tannen zählen, b) den unter Velofahrern gefürchteten, teils ungeteerten aber landschaftlich etwas reizvolleren Cassiar Highway bis hinauf in den Yukon unter die Räder nehmen oder c) 1100 km bis an die Küste radeln und von dort aus den Südosten Alaskas per Fähre erkunden. Dort liegt auch die Schönheit Alaskas verborgen - alles gar nicht per Landweg erreichbar. Also steuern wir nun Prince Rupert an und reisen von dort aus kombiniert mit Fähre und Velo Richtung Norden. Im Yukon oben möchten wir den landschaftlich sehr spektakulären 600 km Loop von Haines via Whitehorse nach Skagway wieder per Velo fahren.

22. Juni 2008

Extratage in Jasper

Während unsere zwei Besucher bereits wieder zu Hause in der Schweiz sind, lassen wir unterdessen unser Zelt eine ganze Woche in Jasper aufgestellt. Das Städtchen ist fast zu nett um Abschied zu nehmen und die Möglichkeiten für Tagesausflüge sind genial. So radeln wir zum Beispiel zum 55 km entfernten Maligne Lake hoch, geniessen dort eine Bootstour zum wohl meistfotografierten Ort der Rockies - Spirit Island - und abends geht es fast ohne Trampen die am Morgen bewältigten 1000 Höhenmeter flott wieder bergab!

19. Juni 2008

Im Land der Bären

Inzwischen haben wir sechs Schwarzbären gesehen, alle nur wenige Meter von der Strasse entfernt. Einer davon jagt Fränzi einen halben Schock ein: Ich selber bemerke ihn beim Vorbeifahren nicht einmal, Fränzi radelt ein Stück hinter mir, da hört sie ein Knacksen in den Büschen im Strassengraben... und plötzlich schaut Meister Petz höchstens drei Meter neben ihr verdutzt aus dem Gebüsch... das gibt einen Adrenalinschub!

Auf dem Icefields Parkway, Teil 2

Der Icefields Parkway ist landschaftlich eine der schönsten Panoramastrassen Kanadas. Smaragdgrüne Seen, schäumende Wasserfälle, breite Flussbette, Hängegletscher und charakteristische Bergsilhouetten säumen den Weg und führen zu zahlreichen Fotostopps. Weitere Blickfange sind zottelige Bergziegen und -schafe, Waipitihirsche und Schwarzbären!

Auf dem Icefields Parkway, Teil 1

Oriana und Toni begleiten uns also zwischen Banff, Lake Louise und Jasper auf dem Icefields Parkway, dem schönsten Teil der Rocky Mountains. Sie nehmen es gemütlich in ihrem Camper, während Fränzi und ich wie gewohnt die 280 km lange Traumstrasse per Velo befahren. Die beiden haben tagsüber mehr Zeit für Abstecher und Besichtigungen unterwegs, überholen uns irgendwo, und abends treffen wir uns auf einem vereinbarten Campingplatz wieder, wo wir gemeinsam Znacht kochen. Auch wenn unsere Etappen die gleichen sind, radeln wir als stolze Tourenfahrer - wie es sich gehört - mit Vollgepäck, obwohl wir es natürlich einfacher haben könnten... aber wir haben schliesslich schon den Luxus bei Regen im Trockenen essen zu können und einen Kühlschrank sowie Backofen benutzen zu dürfen! - Gemeinsam unternehmen wir natürlich auch kleinere Wanderungen, Besichtigungen, eine tolle Mountainbiketour, entspannen in heissen Quellen und öffnen einige Flaschen Bier und Wein an den hellen Abenden.

12. Juni 2008

Ferien mit Oriana und Toni

Vor einem Jahr haben wir es in Bremgarten per Handschlag abgemacht, nun ist es soweit: Oriana und Toni besuchen uns in den kanadischen Rockies! In den letzten paar Tagen haben Fränzi und ich mächtig in die Pedalen getreten, um unseren Treffpunkt in Banff pünktlich am 9. Juni zu erreichen. Nun stehen zehn Tage gemeinsames Reisen bevor, auf das natürlich zuerst einmal so richtig angestossen werden muss!

6. Juni 2008

Welcome to Canada

Nach genau 3636 km durch die vereinigten Staaten (genauer gesagt durch sechs davon) rollen wir bei Roosville über die Grenze nach Kanada. - Trockene Wüsten haben wir durchquert, Sand- und Schneestürme überlebt, tiefe Winterlandschaften beradelt, hohe Pässe bewältigt - kein Tag war wie der andere. Nach über sieben Monaten im Sattel sind wir zwar bereits alte Routiniers in Sachen Tourenradeln, aber immer noch voller Elan und Entdeckergeist! Nun freuen wir uns auf den letzten Teil unseres Veloreislis, Kanada und Alaska!

3. Juni 2008

Happy Birthday Fränzi!

Eigentlich ein Tag wie manch anderer auch: Wir radeln 90 km, stellen am späten Nachmittag auf einem schönen Campingplatz unser Zelt auf, geniessen die Abendstimmung am See, köcherlen ein feines Risotto und schlürfen dazu ein paar Bierli, welche uns ein Zeltplatznachbar zuhat. Aber der Unterschied zu einem "gewöhnlichen" Tag liegt daran, dass Fränzi heute ihren 28. Geburtstag feiert! Prost und alles Gute wünscht dir dein Schatz Martin!

2. Juni 2008

On the road again!

Die sechs Krankheits- und Schlechtwettertage machen wir locker wieder wett. In den darauffolgenden sechs Tagen nehmen wir glatt 540 km unter die Räder! Es ist warm und grün, darauf haben wir lange gewartet. - Landschaftlich gefällt uns der Norden von Montana besonders gut, es geht vorbei an Flüssen und Seen, durch Wälder und über Berge. Ein guter Vorgeschmack auf Kanada, es trennen uns nun nur noch 75 Meilen von der Landesgrenze!